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Stückfassung
Hakan Savaş Mican
und Oliver Kontny

Bühne und Kostüm
Lea Walloschke

Licht
Hans Leser

Musik
Turgay Ayaydınlı

Dramaturgie
Irina Szodruch

Produktionsleitung
Kathi Bonjour

Regieassistenz
Paulina Papenfuß

 
Mit
Godehard Giese
Nora Rim Abdel-Maksoud
Sesede Terziyan
Aleksandar Tesla
Mehmet Yılmaz

 

Eine Produktion von Kultursprünge im Ballhaus Naunynstraße, gefördert vom Hauptstadtkulturfonds und der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin. Basierend auf dem Buch: KAR von Orhan Pamuk, Copyright © 2002, İletişim Yayıncılık S.A. Alle Rechte vorbehalten.

 

 

SCHNEE

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Frei nach Motiven des gleichnamigen Romans von Orhan Pamuk
Regie: Hakan Savaş Mican
Premiere 25.11.2010, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen 26., 28. und 29.11. sowie 1.–5.12.2010, 20 Uhr

Du warst noch nie in Karsberg? Doch, du kommst sogar daher. Und jedes Mal, wenn der Schnee fällt, hoffst du, dass er das Elend und den Schmutz deiner sterbenden Stadt unter sich verdecken und die stille Unschuld der Kindheit wiedererwecken wird. Früher waren wir hier alle Brüder. Heute ist jeder ärmer und stolzer als früher. Die Islamisten gehen von Tür zu Tür. Sie sagen, dass diese Armut, dieses Elend, die über uns gekommen sind, daher rühren, dass wir vom Wege Gottes abgewichen sind. Der andauernde Schneefall ist, wie Orhan Pamuk sagt, eine ermüdende, nervtötende Angelegenheit.

SCHNEE


Alles, was du in Karsberg tun kannst, ist entweder fernsehen oder gläubig werden oder dich umbringen. Letzteres mögen die Leute nicht, vor allem, wenn es Frauen mit Kopftuch tun. Doch wenn Unglücklichsein ein triftiger Grund für Selbstmord wäre, würde die Hälfte der Frauen in Karsberg den Freitod wählen.

Karsberg ist ein Loch, wer einmal reinfällt, kommt nie wieder raus.

Als Ka in einer Winternacht in der Kleinstadt Karsberg strandet, begegnet er nicht nur seiner Jugendliebe Seide, sondern gerät unvermittelt zwischen die Fronten. Dabei will er nur etwas über die Selbstmordwelle unter jungen Frauen herausfinden.Hier, wo jeder alles über jeden weiß, bekämpfen sich radikalisierte Islamisten und ihre ebenso militanten Gegner bis aufs Messer. Wie kann Ka Seide heil aus dem Loch herauszerren und mit sich in die ferne Großstadt nehmen, wenn alle über jeden seiner Schritte Bescheid wissen? Ganz sicher nicht ohne eine Konfrontation mit dem charismatischen Islamistenführer Grün.Das frei nach Motiven des gleichnamigen Romans von Orhan Pamuk entwickelte Stück von Hakan Savaş Mican übersetzt den Stoff in die deutsche Gegenwart und setzt sich mit den brennenden Fragen unserer Zeit mit den Mitteln des türkischen Romanciers auseinander.Nach seinen Theaterstücken Der Besuch, Die Schwäne vom Schlachthof und Warten auf Adam Spielman widmet sich der junge Autor und Regisseur Hakan Savaş Mican erstmals der Bearbeitung eines Romans des Nobelpreisträgers Orhan Pamuk, dessen Stoff er aus der Türkei der 90er Jahre in eine fiktive europäische Gegenwart transponiert. Geschickt bildet er so ein Relief zwischen den gesellschaftspolitischen Umständen, dem allerorten erlebbaren Drama einer Liebesgeschichte und den mannigfaltigen Situationen, die das eine mit dem anderen verbinden.

Hakan Savaş Mican kam 1997 nach Berlin, studierte Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie und schreibt und inszeniert regelmäßig fürs Ballhaus Naunynstraße.

 

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