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Mit

Maxim Biller
Sanam Afrashteh
Züli Aladağ
Vernesa Berbo
Mıraz Bezar
Pınar Erincin
Nurkan Erpulat
Pegah Ferydoni
Miloš Kostić
Mehdi Moinzadeh
Hakan Savaş Mican
Atilla Oener
Sesede Terziyan
İdil Üner
Erdal Yıldız
Sara Hiruth Zewde
u.v.a.

Koordination und Dramaturgie
Oliver Kontny

Der gebrauchte Jude ist 2009 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen.

 

DIE LANGE NACHT DES GEBRAUCHTEN JUDEN


Künstlerinnen und Künstler des Ballhaus Naunynstraße lesen in einer langen Nacht den neuen Roman Der gebrauchte Jude von Maxim Biller
Musik von und mit Daniel Kahn & The Painted Bird
23.1.2010, ab 20 bis ca. 24 Uhr
Eintritt frei!
Einlass jederzeit!

Ich bin Jude und nichts als Jude, weil ich wie alle Juden nur an mich selbst glaube, und ich habe nicht einmal Gott, auf den ich manchmal wütend sein könnte. Ich bin Jude, weil fast alle in meiner Familie vor mir Juden waren. Ich bin Jude, weil ich kein Russe, Tscheche oder Deutscher sein will. Ich bin Jude, weil ich schon als Zwanzigjähriger jüdische Witze erzählte, weil ich mehr Angst vor einer Erkältung als vor einem Krieg habe und Sex für wichtiger halte als Literatur. Ich bin Jude, weil ich eines Tages merkte, wie sehr es mir gefällt, die anderen damit zu verwirren, daß ich Jude bin.

DIE LANGE NACHT DES GEBRAUCHTEN JUDEN


Seit Anfang der achtziger Jahre führte Maxim Billers Weg von den Thomas-Mann-Seminaren an der Uni über die Extremkolumne 100-Zeilen-Hass zur aufregenden, aber auch enervierenden Existenz als Schriftsteller. Als Autor wurde jemand wie er immer wieder in eine jener Rollen gedrängt, in denen der »Fremde« für die Mehrheitsgesellschaft brauchbar wird. In seinem eben erschienenen autobiographischen Selbstporträt Der gebrauchte Jude zieht Maxim Biller Bilanz und lässt hinter seinen schneidenden Sottisen und zart gestrichelten Freund-und-Feind-Beschreibungen die Parteinahme für eine Welt durchscheinen, in der jeder, der nach uns kommt, zu Hause sein kann.

Biller liegt das Porträtieren. Kleine Kunstwerke durchziehen sein Buch, feine Skizzen bekannter Medienleute, die, auch wenn man sie nicht kennt, einem lebendig werden. Maxim Biller wird bleiben als der Schriftsteller, der jeden, über den zu schreiben ihn umtreibt, kenntlich macht. Auch sich selbst. (Viola Roggenkamp, FAZ, 27.11.2009)

Daniel Kahn ist ein künstlerischer Tausendsassa. Neben seinem Talent als Theaterschauspieler, Regisseur oder Dichter beschreitet der Wahlberliner mit seiner Band The Painted Bird einen musikalisch radikalen Weg, der den Hörer ebenso fordert wie unterhält. (laut.de)

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